Hu Xiansu

Hu Xiansu (links) mit Hu Shih

Hu Xiansu (chinesisch 胡先驌 / 胡先骕, Pinyin Hú Xiānsù, W.-G. Hu Hsien-Su, * 24. Mai 1894 in Nanchang, Provinz Jiangxi; † 16. Juli 1968 in Peking) war ein chinesischer Botaniker, Pädagoge und Kulturwissenschaftler. Er war der Gründervater der botanischen Taxonomie Chinas und – zusammen mit Qian Chongshu – Vorkämpfer einer modernen chinesischen Botanik. Darüber hinaus war er auch einer der Begründer der modernen Biologie Chinas. In botanischer Literatur wird er meist mit dem Namen Hsen-Hsu Hu zitiert. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Hu“.

Anfang der 1920er Jahre gründete er zusammen mit Mei Guangdi die geisteswissenschaftliche Zeitschrift Xueheng (学衡 The Critical Review), die sich dem Schutz und der Verteidigung der Kultur Chinas widmete und zur Entwicklung der Guoxue (国学) beitrug, also einer auf das vorklassische China, insbesondere den Konfuzianismus konzentrierten Geisteswissenschaft. Die Hochschätzung westlicher Kultur, wie sie von Hu Shi und anderen vertreten wurde, missbilligte er.

Anfang der 1950er Jahre kritisierte Hu Xiansu öffentlich die damals in der Sowjetunion verbreitete Theorie Lyssenkos, dass erworbene Eigenschaften vererbt würden. Zusammen mit Tan Jiazhen vertrat er die Entwicklung einer auf Genen fußenden Vererbungslehre nach Mendel-Morganschen Regeln. Da sowjetische Dogmen zu dieser Zeit für chinesische Wissenschaftler bindend waren, wurde Hu Xiansu dafür politisch scharf kritisiert.[1]

  1. Judith Shapiro: Mao's war against nature - Politics and the Environment in Revolutionary China. Cambridge University Press, Cambridge 2001, ISBN 978-0-521-78680-5, S. 26

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